Faire Datenökonomie für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft: Was braucht es organisatorisch, rechtlich, technisch und praktisch?

Christoph Lange-Bever

Info
In Wirtschaft und Wissenschaft entstehen zunehmend Infrastrukturen für Datenaustausch. Der Wirtschaft ist Vertrauen unter Geschäftspartnern wichtig und Souveränität darüber, was Andere mit meinen Daten machen – die Wissenschaft betont freie Zugänglichkeit und Nachnutzbarkeit. FAIR Data Spaces verbinden beides auf Grundlage gemeinsamer Prinzipien.
Lightning Box 2
Lightning Talk
Deutsch
Conference

Was muss getan werden, damit Datenaustausch nicht mehr bedeutet, E-Mail-Anhänge zu verschicken oder Geheimnisse zentralen Plattformen feindlicher Mächte anzuvertrauen? Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Verwaltung suchen zunehmend nach Lösungen, um den Datenaustausch sicher und effizient zu gestalten und damit neues Innovationspotenzial zu heben. Was gibt es schon, was ist geplant, und wie können vorhandene Initiativen zusammenwachsen, um Daten über die Grenzen dieser Welten hinaus gemeinsam zu nutzen?

Initiativen der Wirtschaft wie Gaia-X und International Data Spaces priorisieren den Aufbau von Vertrauen unter Geschäftspartner:innen ohne Papier-Verträge sowie die Souveränität darüber, was Andere mit den eigenen wertvollen Daten machen.  In der Wissenschaft, zum Beispiel bei der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI, geht es um freie Zugänglichkeit und Nachnutzbarkeit im Einklang mit ethischen Prinzipien. Der öffentlichen Hand ist neben dem freien Zugang etwa zu Open-Data-Portalen die digitale Daseinsvorsorge wichtig. Große Herausforderungen unserer Zeit erfordern Datenaustausch nicht nur innerhalb dieser Welten, sondern über ihre Grenzen hinaus:

  • zum Beispiel zwischen Forschungsinstituten und kleinen Technologie-Unternehmen, die nicht alle Daten selbst sammeln können,
  • oder zwischen großen Unternehmen mit reichen Datenschätzen und wirtschaftlichen Interessen und einer Nutzung dieser Daten für das Gemeinwohl.

Das Projekt FAIR Data Spaces schafft Bausteine für übergreifende Datenräume als Keimzellen einer fairen Datenökonomie nach gemeinsamen Prinzipien.  Wir möchten diskutieren, wie weit die aus dem Forschungsdatenmanagement stammenden FAIR-Data-Prinzipien tragen, wonach Daten findable (auffindbar), accessible (zugänglich), interoperabel und reusable (nachnutzbar) sein sollen.  Das Projekt verfolgt den Plan, vorhandene Initiativen organisatorisch, rechtlich, technisch und praktisch zu einer gemeinsamen Community zusammenzuführen, und lebt dabei von einer breiten Mitwirkung. Werdet mit dem Fraunhofer IUK-Verbund Teil dieser Community und bleibt dabei innovativ und kritisch!

Partner
Christoph Lange-Bever
Leiter der Abteilung Data Science und Künstliche Intelligenz