re:publica 22
08.-10. Juni 2022
Arena Berlin & Festsaal Kreuzberg
Kai Schächtele, Christine Meissler, Chris Köver
In Indonesien missbraucht die Regierung ein Gesetz zum E-Commerce, um diejenigen polizeilich verfolgen zu lassen, die auf Youtube gegen Korruption und Amtsmissbrauch ankämpfen. Russland setzt auf Fake News als Teil der hybriden Kriegsführung. Und in Tansania lässt der Präsident das Internet abschalten, um seine Wiederwahl nicht zu gefährden.
Auf der anderen Seite nutzen Psychologinnen in Kiew das Netz für Trauma-Behandlung in der Ostukraine, weil sie so weiter für die Demokratie kämpfen können, für die sie 2013 auf die Straße gegangen waren. Eine junge Aktivistin aus Indonesien streitet auf Instagram und Zoom für ihre Vorstellung von der Welt, auch wenn sie dabei viel weniger Geld verdient als ihre ehemaligen Kommilitoninnen. Und in Peru bilden Aktivistinnen ihre Landsleute in Online-Kursen aus, Fake News zu erkennen.
Seit fünf Jahren veröffentlicht Brot für die Welt gemeinsam mit der Bürgerrechts-NGO CIVICUS den Atlas der Zivilgesellschaft. Nur drei Prozent der Weltbevölkerung leben derzeit in Ländern mit einer offenen Zivilgesellschaft. 26 Prozent müssen in geschlossenen Zivilgesellschaften damit rechnen, im Gefängnis zu landen oder zu sterben, wenn sie die Regierenden kritisieren.
In unserem Talk stellen wir die zentralen Ergebnisse des Atlas vor, dessen Schwerpunkt in diesem Jahr Digitalisierung ist, und schalten einige der Aktivist.innen zu, die wir für den Atlas gesprochen haben.