re:publica 22
08.-10. Juni 2022
Arena Berlin & Festsaal Kreuzberg
Björn Kunter, Selma Gleißberg, Cordelia Moore
hands on
Die Gegenrede-Bewegung ist in der Krise. Der anfängliche Enthusiasmus wird durch interne Auseinandersetzungen und technische Umsetzungsschwierigkeiten in den Organisationen ausgebremst. Viele wissen immer noch nicht, wie sie agieren können. Sie scrollen immer noch einfach weiter oder reiben sich in unfruchtbar aggressiven Diskussionen auf. Zu viele Menschen ziehen sich frustriert aus sozialen Medien und Messengergruppen zurück. Zu viele Moderator*innen leiden unter psychischer Belastung.
Mit LOVE-Storm Trainings zu digitaler Zivilcourage wollen wir Menschen bestärken, wieder aktiver in den sozialen Medien, den Dialogforen und Messengergruppen teilzunehmen und das Netz gewaltfrei zu gestalten. Der Fokus auf Gegenrede ist dem Fokus auf die Stärkung der angegriffenen Personen und Aktivierung der Zuschauenden gewichen. Mit der Stärkung der Communities zeigen wir Moderator*innen und Community-Mitgliedern auf, wie sie ihre Netzräume schützen und konstruktive, empowernde Diskussionskulturen etablieren können. Und wie sie schließlich auch sich selbst und ihre Gesundheit schützen.
Im Mittelpunkt unseres Workshops stehen Online-Rollenspiele. Mit Euren Handys (Tablets etc.) schlüpft ihr in die Rollen von Angegriffenen, Angreifenden und Eingreifenden. Ihr erfahrt so ganz direkt, wie Ihr Hassangriffe eindämmen und Betroffene stärken könnt. Ihr erarbeitet Euch eigene Strategien und Ansatzpunkte, um eingreifen zu können.
Für das Training nutzen wir den LOVE-Storm Online-Trainingsraum. Wir arbeiten in Kleingruppen, damit ihr einen geschützten Rahmen habt. In Absprache mit re:publica stellen wir zudem eine Awareness-Struktur mit Ansprechpartner*innen für emotionale Notfälle.
Neben dem eigentlichen Argumentations-Trainings bieten wir einen Einblick in erweiterte Anwendungsmöglichkeiten digitaler Zivilcourage bis hin zur Erstellung umfassender Schutzkonzepte für Social Media Kanäle und Messengergruppen.